Schumpeter (1912) – Die Theorie der „schöpferischen Zerstörung“

Schumpeter (1912)

Die Theorie der „schöpferischen Zerstörung“

In seinem Klassiker „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“ (1912) entwickelte Joseph A. Schumpeter das Konzept der „schöpferischen Zerstörung“, das bis heute eine der grundlegendsten theoretischen Grundlagen der Innovationsforschung darstellt.

Laut Schumpeter verläuft wirtschaftliche und soziale Entwicklung nicht kontinuierlich, sondern disruptiv: Neue Technologien, Organisationsformen und Denkweisen demontieren notwendigerweise bestehende Strukturen, um neue zu schaffen.

Innovation ist daher nicht nur Fortschritt, sondern auch Transformation – ein Prozess, in dem Altes überholt und durch neue, effizientere Formen ersetzt wird.

„Schöpferische Zerstörung“ ist nicht destruktiv, sondern der Motor evolutionärer Entwicklung: Das Entstehen neuer Lösungen geht stets mit der Reorganisation alter Systeme einher.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde diese Theorie auch zum Schlüssel für die Erklärung urbaner und sozialer Innovationen: Soziale Innovation kann nicht ohne den Abbau bestehender institutioneller, kultureller und wirtschaftlicher Barrieren existieren.

Schumpeters Ideen prägen den Innovationsdiskurs bis heute und bilden eine theoretische Brücke zwischen der Forschung zu wirtschaftlicher und sozialer Innovation.