Phills–Deiglmeier–Miller (2008) – Soziale Innovation als Ökosystem

Phills–Deiglmeier–Miller (2008)

Soziale Innovation als Ökosystem

Die Studie von Phills, Deiglmeier und Miller aus dem Jahr 2008 („Rediscovering Social Innovation“, Stanford Social Innovation Review) definierte den Begriff der sozialen Innovation neu, indem sie ihn als interdisziplinäres Ökosystem beschrieb.

Dieser Ansatz bricht mit der Vorstellung, Innovation sei einer einzelnen Organisation oder einem einzelnen Akteur zuzuschreiben. Stattdessen argumentiert er, dass sozialer Wandel das Ergebnis sektorübergreifender Kooperationen ist: Staat, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten zusammen, um gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.

Der Ökosystemansatz basiert auf Interdependenz und Koordination: Jeder Akteur trägt seine Ressourcen und sein Wissen zum gemeinsamen Ziel bei und lernt gleichzeitig aus dem Prozess. Innovation ist somit keine Einzellösung, sondern eine kontinuierliche Dynamik der Zusammenarbeit, die neue institutionelle Muster und soziale Normen prägt.

Ein wichtiger Beitrag des Konzepts von Phills, Deiglmeier und Miller besteht darin, soziale Innovation als systemischen Prozess zu interpretieren, der nur dann realisierbar ist, wenn ein Wandel, Wissensaustausch und Partnerschaften zwischen den Akteuren stattfinden.

Dieser Ansatz hatte großen Einfluss auf die nachfolgenden Innovationspolitiken auf europäischer und UN-Ebene, die heute auf den Konzepten der „sektorübergreifenden Steuerung“ und der „Ko-Kreation“ basieren.